Von Salzseen und Meeren aus Gestein – Per PATRIA-Reiserad durch den Altiplano

Der Uyuni-See ist der größte Salzsee der Welt - er ist befahrbar, gelegentlich gibt es aber Pfützen oder Löcher, in denen das Salz einen Blick ins Wasser darunter zulässt.
Der Uyuni-See ist der größte Salzsee der Welt – er ist befahrbar, gelegentlich gibt es aber Pfützen oder Löcher, in denen das Salz einen Blick ins Wasser darunter zulässt.
Berühmt sind die Lagunen - Sie schillern durch ihren hohen Metall-Anteil mit den dort lebenden Flamingos um die Wette.
Berühmt sind die Lagunen – sie schillern durch ihren hohen Metall-Anteil mit den dort lebenden Flamingos um die Wette.
Die große "Pfanne": Hier gibt es Jahresdurchschnittstemperaturen um die fünf Grad - es kann aber nachts auch mal -15 Grad kalt werden ...
Die große “Pfanne”: Hier gibt es Jahresdurchschnittstemperaturen um die fünf Grad – es kann aber nachts auch mal -15 Grad kalt werden …

Atacama und Altiplano – die berüchtigte Gesteinswüste und die „größte Pfanne der Welt“, das stand auf den Plan unserer beiden PATRIA-Radreisenden, nachdem sie sich so intensiv mit der Erkundung der USA beschäftigt hatten (s. frühere News-Beiträge). In Los Angeles wurden die beiden Räder eingepackt, mit dem Flieger ging’s ab nach Santiago de Chile. Eigentlich, um ein paar Tage Pause zu machen, das Er-fahrene wirken zu lassen und sich auf die neue Reise-Region vorzubereiten, aber manchmal kommt es anders. Egal, wo die beiden hinkommen, sie lernen Menschen kennen und damit automatisch auch die sozialen und politischen Zusammenhänge. In Chile ist ihre Air BnB-Wirtin eine Aktivistin, die nach verschollenen Menschen aus der Pinochet-Ära sucht. In der Diktatur des Generals verschwanden Tausende – und ein großes Netzwerk von engagierten Menschen versucht heute, Licht in dieses Dunkel zu bringen und Verschollene ausfindig zu machen. Als Claudia und Daniel wieder auf ihren PATRIA Terras sitzen, geht’s Richtung Wüste. Die Fahrrad-Hölle par Excellence: Die Atacama-Wüste. „2.000 Kilometer Lebensfeindlichkeit“, so Claudia.

„Die Lippen platzen auf wie Blätterteig“
Tatsächlich wird die Reise für die beiden immer anstrengender. In vielen Gegenden hat es wohl seit Jahrtausenden nicht geregnet. „Die trockenste Wüste der Welt!“ Schon die ersten 100 Kilometer von Calama nach San Pedro haben es in sich. Auch für die erfahrenen Globetrotter ist das hier klimatisches Neuland: „Unsere Lippen platzen auf wie Blätterteig“, schildert Claudia. Nicht einmal 70 Kilometer schaffen sie am Tag im Flachen. Von San Pedro geht’s weiter durch die Wüste nach Bolivien – auf 42 Kilometer Strecke erklimmen sie 4.600 Höhenmeter. Die Räder sind bleischwer bepackt, mit Extra-Wasser-Rationen und Nahrung für acht Tage. Hier wird’s schon beim Lesen ungemütlich. Doch zum Glück machen die beiden PATRIA Terra das, wofür sie da sind: Sie tragen die beiden über jeden Pass. In 5.000 Metern Höhe kämpfen sich Claudia und Daniel durch einen Sturm, im ersten Gang. Für 22 Kilometer braucht es 4 Stunden! Nirgendwo steht es geschrieben, aber man liest es zwischen den Zeilen: Die beiden sind von den Naturgewalten gebeutelt wie noch nie!

Mit dem Terra entlang der Lagunen-Route
Schließlich einer der schönsten, für die Leser aber wohl der beeindruckenste Teil ihrer ganzen Reise: die Lagungen-Route, der Traum aller Südamerika-Reisenden. Was wir da an Bilder gezeigt und an Erlebnissen geschildert bekommen, ist sagenhaft!
Im Altiplano, der bolivianischen Hochebene am Rande der Anden, führt die Route von einem zum nächsten See. Die Pisten sind berüchtigt: Es gibt selten Asphalt, die Sandstraße „verschwindet“ gelegentlich, oft ist sie eher ein Geröllfeld als ein Weg. Wer leidet unter den heftigen Bedingungen mehr: die Räder oder die Fahrer? Claudia schildert eine Nacht in der Siloli-Wüste, kurz hinter einer der schönsten Lagunen: Die beiden Reisenden kommen vom – kaum vorhandenen – Weg ab, müssen im Nichts übernachten. Als die Sonne versinkt, fällt das Thermometer in wenigen Minuten auf -15 Grad. Also GPS- und sonstige empfindliche Geräte in Sicherheit bringen und sich selbst tief in die Schlafsäcke packen! Die sind am nächsten Morgen mit einer Eiskruste ummantelt – gefrorenes Kondenswasser …   
Doch Daniels tolle Bilder zeigen, wie sehr sich der Stress lohnt: Etwa die faszinierenden Fotos der von Metallen schimmernden Lagunen. Das Erz wird von den Bergen in dem wenigen Wasser, das dort fließt, herabgespült. Kaum eine Routenbeschreibung fanden wir bislang so intensiv und so spannend und faszinierend wie diese Südamerika-Etappe der beiden.

Ganz ehrlich: I love my PATRIA!

Was wir natürlich auch richtig toll fanden – wie Claudia am Ende der Etappe, als die beiden ihre Reise resümieren, über ihr Fahrrad schreibt: „Verliebt und millionenfach dankbar lächele ich mein Fahrrad an. Wie viel intensives Erleben, intensives Leben du uns doch schenkst!“ Wie intensiv das ist, können Sie natürlich auch wieder im Blog der beiden nachlesen und -schauen. Es lohnt sich absolut.