„Crazy, Crazy, Crazy!“: Ein „Stubenhocker“ radelt quer durch die USA
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle zu Ihrem tollen Produkt, dem Terra Patria, danken. Mit Ihrem zu 100 % verlässlichen Velo war es mir möglich, die Fahrradtour von San Francisco nach New York City zu meistern.“ Das, und ein Neujahrsgruß war schon alles, was Jörg Lohmar Ende Dezember 2017 an Patria mailte. Erst beim zweiten Lesen stutzt man – „von San Francisco nach New York“ … ? Das ist doch einmal quer durch Nordamerika! Ein Blick auf den mitgelieferten langen Bericht aus dem Badischen Tageblatt vom 22.12.2017: Tatsächlich. Ein Radreise-Profi? Mitnichten. Jörg Lohmar aus Berlin hat sich vorgenommen, dass seine erste „größere“ Radtour gleich ganz groß sein sollte. So kommt es, dass jemand, der in den eineinhalb Jahren vor seiner Tour im Frühjahr 2017 gerade einmal 500 Kilometer auf dem Fahrrad unterwegs war, Amerika von West nach Ost angeht. Trainieren musste er natürlich: 8.500 Kilometer legte er in dieser Zeit auf dem Hometrainer zurück. Was sich allerdings zur Radfernreise verhält wie die Theorie zur Praxis: Steigungen, Niederschlag, Pannen, gefährliche Strecken, schwieriger Untergrund, Gegenwind, Handhabung und Zusatzgewicht des Gepäcks und und und … auch das und viel mehr gehört zu einer solchen Unternehmung.
Trotzdem war der Stubenhocker, wie er sich selbst nennt, voller Zuversicht, als er am 30. April an der Golden Gate Brigde in San Francisco stand. Die fehlende Erfahrung in Sachen Fahrtechnik machte sich auf den ersten laut Zeitungsbericht bemerkbar, als er die Tücken des Klickpedals kennenlernen musste. Überhaupt waren die ersten Tage unterwegs wohl ziemlich anstrengend, zum Schweiß kam Schmerz, unter anderem durch einen beim Sturz geprellten Unterarm. Doch Lohmar ließ sich nicht beirren. Auch nicht von dem Mountainbiker, der ihm an einem der ersten Tage auf der „einsamsten Route Amerikas“, auf den Weg nach Nevada kopfschüttelnd immer nur „crazy“ sagte. Immerhin: Die Route war gut ausgearbeitet, und USA-Erfahrung brachte Lohmar aufgrund von mehreren Auto-Urlauben dort mit. Seine Tagesstrecken waren bis zu 180 Kilometer lang – nicht nur mit Gepäck eine enorme Leistung! Auf dem Monach-Pass auf 3.444 Metern Höhe waren Minusgrade, bei Saint Louis blieb er im Schlamm stecken und musste mit etwas fremder Hilfe erst mal seinen Antrieb reinigen.