Ausstattung: Tipps fürs Radfahren in Herbst und Winter, Teil II
Wer auch in der feuchten Jahreszeit Rad-mobil bleiben will, sollte sein Rad passend ausstatten:
Für Ihre Sicherheit das wichtigste Zubehör: leistungsfähige Beleuchtung! Wer jetzt schon mit fest montiertem Front- und Heckstrahler fährt, hat’s gut: Wer nicht, sollte sich überlegen, ob er nicht nachrüstet. Bei einer täglichen Pendlerstrecke von 10 Kilometern oder mehr lohnt sich eine fest installierte Lichtanlage inklusive Nabendynamo. Der Vorteil: Die Lichtquelle ist immer dabei und muss nicht nachgeladen werden, auch Akku vergessen ist passé, und das System ist meist stabiler und zuverlässiger als Steckleuchten – vor allem bei Regenbetrieb. Wer viel über Landstraße oder gar Feldweg fährt, legt nicht nur Wert auf gesehen werden, sondern auch auf selbst sehen. Eine Frontleuchte mit etwa 80 Lux ist hier sinnvoll.
Achtung, Einstellungssache! Bis vor 10, 15 Jahren war es aufgrund der geringen Leistung von Fahrradleuchten ziemlich egal, heute ist es sehr wichtig: Richten Sie ihre Leuchte so aus, dass sie nicht blendet – gerade auf Wegen ohne weitere Lichtquellen kann das sonst für Entgegenkommende wie auch für Sie gefährlich werden.
Mobile Leuchte? Nur mit Akku! Setzen Sie auf Batterielichter, sollten Sie zumindest bei der Frontleuchte darauf achten, dass der oder die Akkus im Gerät geladen werden können.
Nachladen nicht vergessen! Wer mit mobilen Lichtern unterwegs ist, sollte sich ein Ritual zum Nachladen angewöhnen: Zum Beispiel beim Nachhausekommen direkt nach dem Schuhe ausziehen die Frontleuchte an den Strom hängen.
Reifen. In Schmodder und Schnee ist ein breiter, profilierter Reifen deutlich besser als ein schmaler, glatter. Aber Achtung, bevor Sie jetzt doppelt so breite Pneus kaufen: oft erlauben die Durchläufe in Gabel und Hinterbau nur geringen Zuwachs. Lassen Sie sich im Zweifel von ihrem Händler beraten, welche Breite ihr Winterreifen haben kann. Ein Vorteil breiter Reifen ist auch der höhere Komfort bei gleichem Rollwiderstand. Ohnehin ist es bei schlechtem Untergrund besser, mit etwas weniger Reifendruck zu fahren, um eine größere Kontaktfläche zum Boden zu haben. Achten Sie darauf, dass Sie trotzdem mit ausreichend Druck fahren, damit bei Schlagloch-Strecken Schlauch oder gar Felge nicht beschädigt werden. Eine Tabelle für den richtigen Druck bei Ihrer Reifenbreite finden Sie unter anderem hier.
Spritzwasser. Wer bislang mit dem Sportrad ohne Schutzbleche unterwegs ist, der sollte die unbedingt nachrüsten. Am besten fest montierte. Finden sich also an Rahmen und Gabel Ösen hierfür, umso besser – Radschützer halten am zuverlässigsten – und am zuverlässigsten das Spritzwasser ab – wenn sie mit Metallstreben am Rahmen fixiert sind. Gibt es keine Rahmenösen, müssen es Schützer zum Anklemmen sein. Über dem Hinterrad sind einfache Bleche mit Befestigungsschelle für die Sattelstütze beliebt. Für Pendler sind sie nur die Notlösung. Besser: Radschützer, die per Klemmen oder Gummispanner an den Sitzstreben befestigt werden. Sie lassen sich genau einstellen und halten fast genauso gut Schmutzwasser von Po und Rücken fern wie feste Bleche. Für Herbst und Winter sollten Sie die Länge der Bleche kritisch unter die Lupe nehmen: Am Vorderrad ist ein zu kurzes Blech eine Nasse-Füße-Garantie, am Hinterrad gibt’s vor allem einen nassen Hintermann. Abhilfe schafft ein einfacher Schmutzfänger, den man an den Schutzblech-Streben anclipsen kann. So die nicht vorhanden sind, kann der Spritzlappen auch mit zwei Schräubchen direckt am Schutzblech befestigt werden – Kreativität hält trocken.
Bremsen. Achten Sie besonders im Winter auf gut eingestellte Bremsen und ausreichend starkem Bremsbelag. Wer jetzt auf ein neues Bike umsteigt, sollte sich an Modellen mit Scheibenbremsen orientieren. Sie sind auch bei Nässe fein dosierbar und haben höhere Bremsleistung als Felgenbremsen. Ein Nachrüsten mit Scheibenbremsen ist meist nicht möglich, da an Rahmen und Gabel Aufnahmen vorhanden sein müssen.