Richtig Druck machen: Pralle Reifen rollen besser.

Egal wie alt: Auf der Seitenflanke des Reifens steht der Mindest- und die Maximaldruck für den Pneu.
Hält den Luftdruck am dauerhaftesten: Sclaverand-Ventil. Achtung: vor dem Pumpen Schräubchen öffnen!

Das Fahrrad rollt umso leichter, je stärker die Reifen aufgepumpt sind. Denn der Rollwiderstand, also die Kraft, die man aufwenden muss, um den Pneu am Laufen zu halten, wird umso geringer, je härter der Reifen ist. Wie viel das ausmacht, erlebt man eindrucksvoll bei einem Platten – wenn schon kaum mehr Luft im Reifen ist, wird pedalieren abrupt schwerer.

Pralle Sicherheit

Noch ein Argument für vollen Druck in den Schläuchen: Sicherheit. Je weniger Luft im Reifen, desto schwammiger fährt sich das Fahrrad – vor allem in der Kurve; hier wird zu geringer Luftdruck gefährlich, denn das Rad läuft nicht mehr ruhig auf der einmal eingeschlagenen Linie, der weiche Reifen lässt uns durch die Kurve eiern. Das kann soweit gehen, das der Mantel durch den seitlichen Druck abgezogen wird, weil er zu wenig Halt hat.

Zwei Löcher im Schlauch

Ein weiteres Manko: Es steigt die Wahrscheinlichkeit, sich einen Snake Bike einzuhandeln. Beispiel: Beim Überfahren einer Radweg-Auffahrt oder eines Schlaglochs wird der Reifen und der Schlauch gegen die beiden Felgenhörner geschlagen. Effekt: gleich zwei Löcher im Schlauch – das sieht aus wie ein Schlangenbiss.

Und der Fahrkomfort?

Richtig ist, dass ein sehr hart aufgepumpter Reifen das Rad unbequem macht – vor allem, wenn es keine Federung hat. Sieht man einmal vom Rennrad ab, bei dem Komfort keine große Rolle spielt, ist der richtig Luftdruck immer auch ein Kompromiss zwischen den beiden Polen Komfort und Sicherheit/Leichtlauf.

Dicke Dinger = weniger Druck

Wie viel Luftdruck ein Reifen wirklich braucht, hängt von mehreren Faktoren ab. Generell benötigen breite Reifen weniger Druck als schmale – moderne Mountainbikereifen kommen mit unter zwei Bar aus, Rennräder brauchen sechseinhalb bis acht, die Klassiker unter ihnen mit schmalen Felgen bis zu zehn Bar. 

Schwerer Fahrer – höherer Druck.

Der Druck ist aber auch noch vom eigenen Körpergewicht abhängig. Große und schwere Menschen sollten den maximalen Reifendruck ausreizen.  Dasselbe gilt, wenn Sie das Rad für die Reise vollpacken – dann sorgt ein hoher Luftdruck für Sicherheit auch in flotten Kurven und Abfahrten. Also: Maximaldruck bei 20 Kilogramm oder mehr Gepäck auf dem Träger!
Aber wie viel Druck ist nun für Ihren Reifen richtig? Der für den Reifen maximal zugelassene Luftdruck ist immer auf der Reifenflanke angegeben. Im normalen Straßenverkehr sollten Sie nur wenige Zehntel Bar darunter liegen.

Manometer an der Pumpe statt Daumen und Zeigefinger am Reifen

Wer den Druck per Hand prüft, ist eher Wahrsager. Genau deshalb sollte jeder – vom Gelegenheitsbiker bis zum Alltagsradler – eine Standluftpumpe mit Manometer zuhause stehen haben. Wer viel fährt, sollte einer robusten Ausführung mit breitem Standfuß und vor allem einem robusten Metallzylinder der Kunststoffpumpe vorziehen. Übrigens: Aufpumpen ist damit keine Schinderei und geht – wenn es sich nicht gerade um ein Fatbike handelt – richtig flott.

Eines für alle: Das Ventil

Das Sklaverand-Ventil, auch als Rennrad-Ventil bekannt, hält die Luft meist am besten. Viele Genussfahrer setzen allerdings auf das Auto- oder Schrader-Ventil, weil man das an jeder Tankstelle ohne Anstrengung befüllen kann. Das ist aber recht kurzsichtig: Zum einen sind Platten auf Höhe von geöffneten Tankstellen eher in der Mindezahl, zum anderen bekommt man ins Schrader-Ventil mit einer Handpumpe meist nicht besonders einfach Luft. Ein Kompromiss: Schläuche mit Sklaverand-Ventile verwenden und einen kleinen Adapter einstecken, der es ermöglicht, auch diese Ventile an der Tankstelle zu füllen.